Carbonatisierungstiefe
Stahlbeton besteht, wie der Name schon sagt, aus Beton und Stahl. Der Stahl liegt im Beton und ist daher dauerhaft vor Korrosion geschützt. Dabei muß der Beton in einer ausreichenden Dicke und Dichte über dem Stahl liegen. Die Korrosion des Stahls wird durch die hohe Basizität des Porenwassers im Zementstein verhindert. Der pH-Wert liegt bei 12 - 13. 
Durch folgende Umstände kann jedoch dieser Schutz verloren gehen: 
  1. mangelhafte Ausführung der Überdeckungsschicht führt zu einer zu geringen Überdeckung oder zu einer zu geringen Dichte
  2. Eindringen von korrosionsfördernden Stoffen im Beton (z. B. Chlorid-Ionen)
  3. hohe Stahlzugspannungen führen zu einer zu geringen Korrosionsempfindlichkeit
  4. der Beton carbonatisiert
Bei der Cabonatisierung des Betons reagiert das Kohlendioxid in der Luft mit dem Calciumhydroxid im Beton und führt zu einer Herabsetzung des pH-Wertes unter 9. Liegt nun der Stahl im Bereich der Carbonatisierung, so ist er nicht mehr geschützt und beginnt mit der Korrosion.
 
Das nebenstehende Bild zeigt das Ergebnis einer Carbonatisierung des Betons. Die Bewehrungsstäbe haben sich teilweise aufgelöst und können nicht mehr den Zug aufnehmen. 
 
Als Schutz vor der Carbonatisierung bietet sich an, den Beton ausreichend und sachgerecht nachzubehandeln. Aber auch die Ausgangsstoffe des Betons, der Zement und die Zuschläge sollten eine ausreichende Widerstandsfähigkeit vor den zu erwartenden Angriffen bieten. Auch die richtige Anwendung der Schalung und die Ausführung der Bewehrungsarbeiten sollten zu einem ausreichenden Schutz vor Schäden am Beton führen. Bei der Planung ist darauf zu achten, daß die oben genannten Punkte auch ausführbar sind. 
Dieses Beispiel zeigt einen Fall aus unseren Referenzprojekten, an dem Untersuchungen zur Carbonatisierungstiefe notwendig waren.